Theoretische Prüfungsleistung
für das Abzeichen: "Seepferdchen, Bronze, Silber und Gold"
 
 
Zur ersten Kursstunde erhält jedes Elternteil ein Beiblatt mit allen wichtigen Informationen und den Baderegeln ausgehändigt.
Wir bitten Sie diese mit den Kindern zu üben, da diese prüfungsrelevant sind.
Jedes Kind muss die Baderegeln verstehen können, um sich sicher im und am Wasser bewegen zu können.
Auch sollen die Baderegeln Badenden vor Unfällen schützen und auf möpgliche Gafahren hinweisen, die aus übermut und Überschätzung, der eigenen Schwimmfähigkeiten entstehen können.
                       
Die Baderegeln
 
  • Ich gehe nur zum Baden, wenn ich mich wohl fühle.
  • Ich laufe im Schwimmbad immer langsam und renne nicht, sonst kann ich stürzen und mich verletzen.
  • Ich nehme niemals Glasflaschen mit ins Schwimmbad, beim herunter fallen kann sie zerbrechen und die Scherben verletzen mich.
  • Wenn ich Pipi muss, dann gehe ich auf die Toilette.
  • Ich mache eine Pause, wenn ich friere oder müde bin.
  • Ich gehe als Nichtschwimmer nur bis zur Brust ins Wasser. Meine Eltern bleiben in meiner Nähe.
  • Ich trockne mich nach dem Baden ab und ziehe trockene Sachen an, damit ich nicht friere.
  • Ich nehme Rücksicht auf andere Badegäste.
  • Ich gehe niemals mit vollem oder ganz leerem Magen ins Wasser. Ist mein Bauch leer, habe ich keine Kraft und bei vollem Bauch könnte mir schlecht werden, dann warte ich 1 Stunde bis ich schwimmen gehe.
  • Ich überschätze mich und meine Kraft nicht, da ich sonst untergehen könnte.
  • Ich stoße niemanden ins Wasser, da ich nicht weißt ob die Person schwimmen kann.
  • Ich kühle mich ab, bevor ich ins Wasser gehe.
  • Ich schwimme alleine nie weit hinaus. Ich könnte sonst nicht mehr ans Ufer/Land kommen.
  • Ich sehe nach, ob das Wasser tief genug ist und frei ist. Erst dann springe ich, da ich mich und andere nicht verletzen möchte.
  • Ich gehe immer vorsichtig ins Wasser und warne bei Gefahr auch andere.
  • Ich lasse Tiere und Pflanzen in Ruhe, es ist Ihr zuhause.
  • Ich halte das Wasser und seine Umgebung sauber. Abfälle werfe ich in den Mülleimer oder nehme sie mit nachhause.
  • Bei Gewitter gehe ich sofort aus dem Wasser. Der Blitz könnte mich treffen.
  • Ich bade nicht wo Schiffe fahren, da sie mich übersehen können.
  • Bei Wind und Strömung spiele ich nicht mit Luftmatratze im Wasser. Ich könnte abgetrieben werden.
  • Aufblasbare Schwimmhilfen bieten mir keine Sicherheit im Wasser, wenn die Luft rausgeht, kann ich unter gehen.
  • Ich bade nicht dort, wo Schiffe und Boote fahren. Sie sind groß und können mich verletzen oder überfahren.
  • Ich schütze mich bei starker Sonne, da ich keinen Sonnenbrand möchte.
  • Ich gehe zum Schwimmmeister, wenn ich Hilfe brauche.
  • Ich helfe anderen, wenn sie Hilfe brauchen. Es reicht, wenn ich Hilfe rufe/hole.
  • Ich rufe nie um Hilfe, wenn ich nicht wirklich in Gefahr bin. Es könnte eine andere Hilfe brauchen und bekommt wegen meinem Spaß keine und geht unter.
 
Jedes Kind muss die Baderegeln verstehen können. Erläuterung betreffend des "Seepferdchen" siehe ganz unten.
Ab den Abzeichen Bronze, Silber und Gold, kommen die unten aufgefürten Informationen zur Theorieprüfung dazu.
 
 
Die Eisregeln
 
  • Gehe nicht gleich an den ersten kalten Tagen aufs Eis!
  • Achte auf Warnungen im Radio und in der Zeitung.
  • Erkundige dich beim zuständigen Amt, ob das Eis schon trägt!
  • Betritt einen See erst, wenn das Eis 15 Zentimeter dick ist. Ein fließendes Gewässer erst, wenn das Eis 20 Zentimeter dick ist.
  • Lege dich flach aufs Eis und bewege dich vorsichtig auf dem gleichen Weg zurück Richtung Ufer, wenn du einzubrechen drohst.
  • Verlasse das Eis sofort, wenn es knistert und knackt!
  • Gehe nie allein aufs Eis!
  • Rufe nie um Hilfe, wenn Du nicht wirklich in Gefahr bist, aber hilf anderen, wenn sie Hilfe brauchen.
  • Um das Gewicht zu verteilen, rette andere mit einem Brett, einer Leiter oder einem umgedrehten Schlitten.
  • Rufe nach der Rettung einen Notarzt. Eine Unterkühlung kann lebensbedrohlich sein.
  • Wärme den Geretteten mit Decken und trockenen Kleidern wieder auf.
  • Hilf anderen, wenn sie Hilfe brauchen.
 
Verhalten bei Erschöpfung!
 
Wenn man sich im Wasser zu sehr angestrengt hat, kann es vorkommen, dass man keine Kraft mehr hat, um ans Land zurück zu schwimmen. Deshalb ruhe dich im Wasser aus, bevor du versuchst weiter zu schwimmen.
  • Ausruhen in Rückenlage: Lege dich flach auf den Rücken und tauche den Kopf bis zu den Ohren ins Wasser. Dabei wird das Kinn leicht zur Brust gezogen. Bewege die Arme und Beine nur ein wenig sodass dein Kopf über Wasser bleibt. Atme ruhig und gleichmäßig ein und aus.
  • Ausruhen bei Wassertreten: Lass die Beine absinken und bewege die leicht angestellten Handflächen an der Wasseroberfläche. Dabei bewegen sich die Füße abwechselnd auf und ab.
 
Verhalten beim Muskelverkrampfungen!
 
Bei längerem Aufenthalt im Wasser kann es bei Unterkühlung oder Überanstrengungen zu Muskelkrämpfen kommen. Dabei ziehen sich die Muskeln zusammen, werden unbeweglich und schmerzen. Bleibe ruhig und versuche ans Ufer zu kommen. Kannst du das nicht, musst du versuchen den Krampf im Wasser zu lösen, indem du den schmerzenden Muskel streckst. Dieses musst du mehrmals hintereinander machen.
  • Der Wadenkrampf: Lege dich auf den Rücken, fasse deine Fußspitze an und ziehe sie zum Körper hin. Die freie Hand drückt auf die Kniescheibe, damit das Bein gestreckt ist.
  • Der Oberschenkelkrampf: Lege dich dabei auf deinen Rücken und fasse den Unterschenkel am Fußgelenk an und drücke ihn gegen den Oberschenkel. Mach dabei ein Hohlkreuz.
  • Magen -/ Bauchdeckenkrampf: Legen dich auf den Rücken und ziehe beide Beine an deine Brust. Die Hände umfassen dabei die Unterschenkel. Nun strecke deinen ganzen Körper ruckartig.
  • Der Fingerkrampf: Hast du in den Fingern einen Krampf, musst du die Hand zu einer Faust ballen und sie ruckartig wieder öffnen.
 
Verhalten, wenn ein Boot umkippt ohne unterzugehen!
 
  • Bleibe beim Boot, denn man unterschätzt die Entfernung zum Ufer.
  • Wenn du mit mehreren Personen im Boot warst, überprüfe, ob noch alle da sind und sich keiner unter dem Boot befindet. (Zählen, Rufen).
  • Wenn das Boot leicht ist, versucht es wieder umzudrehen, ohne dass jemand in Gefahr gerät.
  • Ruhe bewahren und um Hilfe rufen.
  • Merke: Wer im Boot sitzt muss immer eine Rettungsweste tragen.
 
Erschöpfung
 
Bist du erschöpft und kannst nicht weiterschwimmen, solltest du dich in die Rücken- oder Bauchlage begeben
 
Toter Mann“ – Rückenlage
  •  Lege dich flach auf den Rücken.
  • Tauche den Kopf bis zu den Ohren ein.
  • Sorge mit den Händen und Beinen für das Gleichgewicht.
  • Liege möglichst ruhig und erhole dich.
  • Falls möglich: Mache andere auf dich aufmerksam.
Froschlage – Bauchlage
  • Lege dich entspannt auf den Bauch.
  • Lege das Gesicht ins Wasser.
  • Hebe nur zum Einatmen den Mund kurz aus dem Wasser. Atme ruhig und langsam ins Wasser aus
 
Muskelkrampf
 
Kommt es zu einem Muskelkramp, solltest du versuchen diesen zu lösen.
 
Oberschenkelkrampf
  •  Fasse den Unterschenkel am Fußgelenk.
  • Ziehe die Ferse Richtung Gesäß.
Wadenkrampf
  •  Fasse die Fußspitze und ziehe sie zum Körper.
  • Strecke das Bein (freie Hand drückt oberhalb des Knies).
Fingerkrampf
  • Finger wiederholt zur Faust schließen und ruckartig strecken.
 Unterarmkrampf
  •  Handflächen aneinanderlegen und die Hände so drehen, dass die Fingerspitzen zur Brust gerichtet sind.
Nachbehandlung von Krämpfen:
  • Nach Lösung des Krampfes solltest du das Wasser verlassen, da der Krampf sich oft wiederholt. An Land wird der verkrampfte Körperteil massiert und gebürstet, damit er erwärmt und gut durchblutet wird. Du solltest am gleichen Tag nicht mehr schwimmen.
 
Strömungen und Strudel (Wirbel)   "Vermeide als Schwimmer strömende Gewässer!"
 
Strömungen
Strömungen entstehen in Gewässern, in denen etwas drin ist:
  • Brückenpfeiler, Felsen, Büsche und Bäumen.
  • Davor und dahinter können sich Wirbel bilden, die dem Schwimmer gefährlich werden können. Als Schwimmer kannst du hier hinein und unter Wasser gedrückt werden.
Was tun, wenn man in eine Strömung kommt?
  • Nicht dagegen anschwimmen!
  • Versuche den kürzesten Weg zum Ufer zu schwimmen.
  • Lasse dich mit der Strömung treiben und versuche schräg mit der Strömung zum Ufer zu schwimmen.
  • Wenn du erschöpft bist, lege dich auf den Rücken und lasse dich mit den Füßen und mit Blick nach vorne treiben. Mit den Armen kannst du nun etwas die Richtung korrigieren und Gefahren ausweichen.
 
Nicht-gründige Wirbel
Wasser in Bewegung bewirkt eine Vielzahl von Strömungen. Dort, wo verschiedene Strömungen aufeinandertreffen, bilden sich Wirbel:
  • Zusammenfließen zweier Flüsse
  • Kehrwasser von Flusskrümmungen
  • Uferausbuchtungen
  • Buhnenbereiche sowie größere Bauwerke oder Hindernisse im Wasser
Derartige Wirbel sind nicht ortsbeständig und ziehen einen Schwimmer nicht nach unten. Wirst du von einem solchen Wirbel erfasst, kannst du dich einfach treiben lassen, bis sich die Wirkung des Wirbels von selbst verliert.
 
Gründige Wirbel
Reichen die Wirbel hingegen bis auf den Grund des Gewässers, werden sie als gründige Wirbel (Strudel) bezeichnet. Vergleichbar ist dieser mit dem Herauslassen des Wassers aus der Badewanne. Wirst du in einen gründigen Wirbel gezogen, besteht die Chance zur Rettung nur darin, am Grunde des Wirbels seitwärts wegzutauchen.
 
Bootsunfälle/Bootskenterung
 
  • Du solltest in Bootsnähe bleiben und dich am Boot festhalten, wenn dies möglich ist. Schwimme nicht zum Rand – oft ist dies zu weit und einen einzelnen Schwimmer findet man nicht so schnell wie ein Boot.
  • Du solltest ruhig bleiben und Hilfe herbeiwinken bzw. herbei Rufen.
  • Du solltest kontrollieren, ob alle Insassen da sind oder noch jemand unter dem Boot ist. Vielleicht kannst du dann helfen.
  • Nach Möglichkeit kannst du andere Insassen festhalten.
Der Versuch, das Boot wiederaufzurichten, darf nur dann unternommen werden, wenn dadurch keine Beteiligten gefährdet werden!
Generell sollte jeder eine Rettungsweste tragen, wenn er Boot fährt!
 
Eisunfälle (Allgemeines Verhalten auf dem Eis)
 
Informiere dich beim zuständigen Amt über die Eisdicke. Beistehenden Gewässern sollte das Eis mindestens 15 cm, bei Bächen und Flüssen sogar 20 cm dick sein, bevor du es betreten kannst. Grundsätzlich sollten sich Wintersportler nur an bewachten Gewässern und nie alleine auf das Eis wagen. Das Eis sendet Signale aus, die jeder erkennen sollte:
  • Dunkle Stellen verraten, dass das Eis noch viel zu dünn ist. Hier droht Gefahr einzubrechen.
  • Gehst du auf Eis und es knackt, solltest du dich flach auf das Eis legen und in Bauchlage wieder ans Ufer kriechen.
  • Besondere Vorsicht ist auf verschneiten Eisflächen und an bewachsenen Uferzonen geboten.
  • Seen, die von Bächen oder Flüssen durchzogen sind, stellen eine besondere Gefahr dar. An den Ein- oder Ausflüssen kann innerhalb weniger Meter das Eis deutlich dünner und die Eisqualität völlig anders sein, als auf dem Rest des Sees.
 
Selbstrettung bei Eisunfällen:
 
Brichst du ins Eis ein, solltest du sofort versuchen dich aus dieser Situation zu befreien. Wenige Minuten nach deinem Einbruch werden die Glieder steif, du kannst dich schlecht bewegen und kühlst aus. Außerdem tut die Berührung mit dem eiskalten Wasser weh. Vermeide Panik, aber versuche dich schnell zu befreien:
  • Versuche dich in Bauch- oder Rückenlage auf die feste Eisschicht zu schieben.
  • Versuche dich mit ausgebreiteten Armen vor- oder rückwärts zum Ufer hin zu bewegen.
  • Falls du es erreichst, kannst du dich mit deinen Füßen an der gegenüberliegenden Eiskante abdrücken.
  • Brich das dünne Eis ab. Wenn es wieder trägt, dann schiebe oder rolle dich flach in Bauch- oder Rückenlage auf die Eisfläche und krieche zum Ufer.
  • Bist du am Ufer, suche schnell einen beheizten Raum auf, ziehe deine Kleidung aus und Wärme dich auf.
Für alle Schwimmabzeichen, erhalten die Kinder zur ersten Kursstunde die Badregeln von uns. Je nachdem was für ein Abzeichen das Ziel ist, kommen noch Verhalten zur Selbstrettung (z. B. Verhalten bei Erschöpfung, Lösen von Krämpfen), Hilfe bei Bade- Boots und Eisunfällen (Selbstrettung und einfache Fremdrettung) dazu.
Auf den Internetseiten der DLRG www.dlrg.de/informieren/freizeit-im-wasser/selbst-und-fremdrettung/ findet Ihr auch alle Informationen. drkservice eis-und-baderegeln verschiedene Sprachen
 
 
* Erläuterung zur Vermittlung der Baderegeln bei Kindern
 
Beim Prüfungspunkt „Kenntnis der Baderegeln kommt immer wieder die Frage auf, ob die Kinder die Regeln auswendig lernen müssen oder wie die Kenntnis von Baderegeln bei noch nicht lesenden Kindern (oder anderen Personen) geprüft wird? Kenntnis von Baderegeln bedeutet, dass die Baderegeln sinngemäß durch den Prüfling verstanden worden sind. Das Verständnis kann z.B. durch Nachfragen wie „Darf ich in einem Freibad oder See baden gehen, wenn es gewittert“ oder „Was sollten wir immer tun, bevor wir schwimmen gehen?“ überprüft werden. Hierzu können auch die Baderegeln im gemeinsamen Gespräch erarbeitet werden. Das bloße Auswendiglernen und Aufsagen der Baderegeln ist damit nicht gemeint. Bei Kindern ist es wichtig, dass die Eltern sich die Zeit nehmen, um mit den Kindern die Baderegeln zu lernen und zu verstehen. Dies ist prüfungsrelevant, da ohne Kentnisse der Baderegeln ein Kind bei der Schwimmprüfung scheitern kann.
 
 
 
 
 

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